15.07.2020

ARD-Radioprogramme weiter besonders stark

Radio bleibt weiter das größte Massenmedium. Das zeigen die neuesten Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse. Insbesondere die Radioprogramme der ARD sind danach stabil im Alltag der Radiohörer*innen verankert: 51,1 Prozent der Menschen in Deutschland schalten täglich von Montag bis Freitag mindestens einen öffentlich-rechtlichen Radiosender ein.
Die ma-Zahlen belegen einmal mehr, welche Rolle das Radio als Medium für die Menschen im Land auch insgesamt spielt. Mehr als 52,82 Millionen Menschen in Deutschland schalten täglich ihr Radioprogramm ein, das sind etwa 75 Prozent der Bevölkerung. Die Nutzungszeit ist weiterhin hoch und liegt im Schnitt bei 253 Minuten am Tag – also bei mehr als vier Stunden.

ARD-Vorsitzender Tom Buhrow: „Radio erlebt weltweit gerade einen enormen Boom. Denn die zurückliegenden Monate in der Corona-Krise haben die Bedeutung dieses Echtzeit-Mediums uns allen noch mal deutlich gemacht. Wir als ARD haben unsere Nutzer*innen umfassend informiert und ihre Fragen ernstgenommen. Wir haben aber auch viele Menschen mit unseren gewohnten Angeboten im Corona-Alltag begleitet. Im Radio, in Nachrichten- und Hintergrundsendungen genauso wie bei den Infowellen mit unserem täglichen Programm.“ 

Der Zuwachs, den Radio gerade weltweit durch die Coronakrise erfahren hat, ist in der jetzt ausgewiesenen Analyse der ma-Zahlen allerdings noch nicht umfassend berücksichtigt. Lediglich die ersten Wochen der stärkeren Mediennutzung während der Pandemie sind in den aktuellen Zahlen abgebildet. Laut der Befragung, die die Zeit von September 2019 bis Ende März 2020 erfasst, zeigen die Angebote der ARD einen leichten Rückgang um 0,3 Prozentpunkte, die der kommerziellen Anbieter um 1,2 Prozentpunkte.

Valerie Weber, Vorsitzende der ARD-Audioprogrammkonferenz: „Auch wenn wir uns alle über den Popularitätsschub der letzten Monate für die Gattung Radio freuen, stehen wir vor der Herausforderung, den Switch des jungen Publikums vom klassischen Radioprogramm auf digitale Podcast-Angebote aufzunehmen und auch in der Messung abzubilden. Die Fragmentierung des Audiomarktes ist eine Herausforderung für die gesamte Branche und für die Öffentlich-Rechtlichen mit den exzellenten Fachredaktionen eine besonders große Chance zugleich.“
In der ma-Top-10-Liste der meistgenutzten Programme am Tag ist die ARD mit acht Radiowellen vertreten.

Aussetzung Herbst 2020
Die ARD hat dem Vorschlag der privaten Radioveranstalter im Übrigen zugestimmt, die kommende Reichweitenermittlung im Herbst 2020 auszusetzen. Grund sind unter anderem die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise, die insbesondere den werbefinanzierten Lokalfunk stark getroffen hat. Das Aussetzen der Reichweitenermittlung spart der Branche erhebliche Kosten.

Zur ma Audio
Die ma Audio findet unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) statt, an der die öffentlich-rechtlichen sowie kommerziellen Hörfunkanbieter über ihre Werbevermarkter sowie auch die werbetreibende Wirtschaft beteiligt sind.
Als Konvergenzwährung dient die ma Audio dazu, neben den terrestrischen Radiovertriebswegen auch die Webradio-Nutzung sowie die Online-Audio-Nutzung mit abzubilden. Die Ergebnisse der ma Audio werden zweimal im Jahr veröffentlicht, im Frühjahr und im Sommer.
Die Ergebnisse sind repräsentativ für die Deutsch sprechende Bevölkerung ab 14 Jahren (BRD: 70,64 Mio.).